Pressemitteilung
01/2007 Verpulverte Energie und verschenktes Geld
Emnid-Umfrage zeigt: Deutsche schätzen technischen Zustand ihrer Heizungen völlig falsch ein ? ZVSHK Präsident fordert Regeneratives Wärmegesetz
Berlin, 22. Februar 2007 Bis zu vier Millionen Heizungsanlagen in Deutschland
sind technisch veraltet und müssten dringend durch moderne, energiesparende
Wärmetechnik ersetzt werden. Jahr für Jahr kommen 300.000 Heizungen hinzu, die
die maximale Altersgrenze von 25 Jahren überschreiten. Doch die überwiegende
Mehrheit der Deutschen glaubt, modernste Technik im Keller zu haben. Eine
emnid-Umfrage im Auftrag des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK)
ergab jetzt, dass 70 Prozent der Bundesbürger der Überzeugung sind, ihre Heizung
arbeite effizient und sei umwelttechnisch auf dem neuesten Stand. ?Diese
Fehleinschätzung bedeutet verpulverte Energie und verschenktes Geld?, urteilt
Bruno Schliefke, Präsident der obersten Interessenvertretung der deutschen
Installateure, Heizungsbauer und Klempner.
Auf der Jahrespressekonferenz
in Berlin betonte Schliefke die Notwendigkeit, das enorme
Energieeinsparpotenzial in den deutschen Heizungskellern zu realisieren.
?Entgegen unserem Umfrageergebnis sind tatsächlich nur etwa 10 Prozent der 18
Millionen Heizungsanlagen in Deutschland auf dem neuesten Stand der Technik.
Eine konsequente Modernisierung der alten Anlagen könnte dazu beitragen, den
Energieeinsatz zur Wärmeerzeugung von Gebäuden zu halbieren. Dieser verschlingt
aktuell 40 Prozent des Gesamtenergieeinsatzes in Deutschland.? Schliefke
begrüßte nachdrücklich die von der Bundesregierung eingeleiteten Maßnahmen zur
Verbesserung der Energieeffizienz von Wohngebäuden. So werden Haus- und
Wohnungssanierungen, die der Energieeinsparung dienen, seit Anfang 2006 durch
zinsverbilligte Kredite der KfW Förderbank unterstützt ? seit 2007 auch durch
direkte Zuschüsse. 2008 wird zudem der Gebäudeenergieausweis verpflichtend
werden. Er weist die Gesamt-energieeffizienz von Neubauten aus. Dies gilt auch
für bestehende Wohnhäuser, die verkauft oder neu vermietet werden. Außerdem
sollen bei der Wärmeerzeugung zukünftig verstärkt die Erneuerbaren Energien wie
Biomasse, Erdwärme und Sonnenenergie zum Einsatz kommen. Allerdings hält
Schliefke diese Maßnahmen angesichts des anhaltenden Modernisierungsstaus in den
deutschen Heizungskellern noch nicht für ausreichend, um die von der Politik
vorgegebenen Ziele der Effizienzsteigerung und CO2-Minimierung bei der
Wärmeversorgung zu erreichen.
Speerspitze SHK-Handwerk
Um auf breiter
Verbraucherfront die Investitionsbereitschaft in moderne Heizungstechnologien zu
verstärken, müssen nach Überzeugung des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima
von der Politik zwei Voraussetzungen geschaffen werden. ?Wir brauchen erstens
die verbindliche Erstellung von umfassenden Energiekonzepten bei Neubau und der
Sanierung von Wohngebäuden sowie zweitens den längst überfälligen Erlaß eines
regenerativen Wärmegesetzes?, forderte Schliefke.
Der ZVSHK Präsident
stellte hierzu in Berlin erstmalig wirtschaftliche Energiekonzepte für ein
durchschnittliches Einfamilienhaus vor. ?Das SHK-Handwerk wird ab Frühjahr 2007
seinen Kunden ganzheitliche Energiekonzepte zur Steigerung der Systemeffizienz
in der Gebäudetechnik anbieten können ? unter Einbeziehung der Erneuerbaren
Energien?, sagte Schliefke. Die Zeiten, in denen Bauherren oder Modernisierer
nur zwischen einem neuen Öl- oder Gaskessel wählen konnten, seien endgültig
vorbei. ?Auf Basis optimaler Planungen zu den unterschiedlichen Energieträgern
und den einzelnen Techniken können unsere Fachbetriebe jetzt
individuelle
Lösungen erarbeiten.?
Das SHK-Handwerk sieht sich als Speerspitze der
politisch geforderten und geförderten Anstrengungen zur Steigerung der
Energieeffizienz. ?Unsere Handwerker wachsen immer stärker in die Rolle des
Energieberaters hinein. In zahlreichen Weiterbildungsmaßnahmen haben wir sie
hierfür fit gemacht?, sagte Schliefke. ?Das Handwerk ist bestens gerüstet, um
die Energieeffizienz in Deutschland zu steigern. Jetzt sind die Endverbraucher
gefordert, ihre Heizungsanlagen auf den Prüfstand zu stellen!?
Bei
Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Frank Ebisch
Pressesprecher
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