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KfW/ZVSHK "Herausforderungen der Digitalisierung für das SHK-Handwerk"

Bericht und Vorträge zum Digitalisierungskongress

Detlev W. Kalischer, Bereichsleiter Mittelstand, private Kunden, KfW Bankengruppe und ZVSHK-Präsident Friedrich Budde stimmten die Teilnehmer ein auf die Herausforderungen für das Handwerk, die mit der fortschreitenden Digitalisierung einhergehen.

Partner bei der Unterstützung von Handwerksbetrieben zum Thema „Digitalisierung des Handwerks“. Helmut Bramann Hauptgeschäftsführer des ZVSHK und Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer des Unternehmerverbandes des Deutschen Handwerks (UDH)

Zur Digitalisierung im SHK-Handwerk diskutierten Konrad Werning, Geschäftsführer ARGE Neue Medien, Siegfried Wernik, Geschäftsführer DhochN Digital Engineering, Geschäftsführer Hans Schramm, Benedikt Mahr, Vorsitzender DG Haustechnik und Prof. Dr.-Ing. Joaquin Diaz, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Bausoftware

© sdecoret /fotolia.com

Am 17. September 2018 veranstaltete der Zentralverband Sanitär Heizung Klima gemeinsam mit der KfW Bankengruppe einen Digitalisierungskongress im Microsoft Atrium in Berlin. Sowohl bei der Steigerung der Energieeffizienz im Heizungskeller als auch beim Bau altersgerechter Wohnungen stehen die Handwerksbetriebe vor einer großen Aufgabe: Sie müssen ihre Wertschöpfungskette durch Digitalisierungsinstrumente optimieren. Möglichkeiten, Instrumente und Ansätze, wie das gelingen kann, wurden auf dem Berliner Kongress gezeigt und diskutiert.

In den nächsten Jahren wird die Digitalisierung weiter fortschreiten. Das bedeutet für den Alltag zeitgemäß aufgestellter SHK-Betriebe, dass die Prozesse vom Kundenkontakt über die Auftragsabwicklung, die Materialbeschaffung, die Einsatzplanung bis hin zur Montage weitgehend digitalisiert ablaufen. Wer als Unternehmer allerdings diese einzelnen Prozesse jetzt in herkömmlicher Weise nicht im Griff habe, so der Tenor in der Podiumsdiskussion auf dem Kongress, dem werde die Digitalisierung keine erhoffte Besserung bringen – im Gegenteil. Im Wandel von vertrauten analogen Arbeitsabläufen (Angebot erstellen, Material auswählen, Stundenzettel schreiben oder Wartungsumfang festlegen) hin zur komplexen Steuerung und Überwachung würden sich zunächst einmal die Anforderungen für ein erfolgreiches Management im Handwerksbetrieb erhöhen.

Noch sei man nicht weit gekommen, die jetzt schon bestehenden Möglichkeiten für ein digitales Management im SHK-Betrieb bestmöglich zu nutzen, lautete ein Kritikpunkt in der Diskussion. Bereits vor 15 Jahren habe man die Grenzen von Datanorm, der allseits vertrauten Datenverarbeitung im SHK-Bereich, erkannt und mit der Entwicklung für eine wesentlich leistungsfähigere EDV begonnen. Doch statt Datanorm abzulösen und aufgrund der inzwischen bestehenden Datenqualitätsrichtlinie einen neuen Standard auf XML-Basis in der Handwerkersoftware zu etablieren, sei in den entsprechenden Softwarehäusern wenig geschehen. Man werde dies zeitnah nachholen, so ein Branchenexperte, wenn sowohl die SHK-Berufsorganisation als auch der Großhandelsverband DG Haustechnik ein gemeinsames Vorangehen vereinbaren würden.

Transferpartnerschaft mit Kompetenzzentrum Digitales Handwerk

Damit sich die SHK-Handwerksbetriebe möglichst gut auf die fortschreitende Digitalisierung im eigenen Unternehmen vorbereiten können, hat der ZVSHK und das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) während des Kongresses eine Transferpartnerschaft unterzeichnet. Das Ziel ist, motivierte Handwerksunternehmer mit ihrem jeweiligen Team für nötige Aufgaben zu sensibilisieren und zu qualifizieren. Nähere Infos dazu unter www.handwerkdigital.de 

ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann zeigte sich nach der Unterzeichnung ebenso entschlossen wie zuversichtlich: „Wir werden in unserer Branche diese Herausforderungen nur gemeinsam meistern können. Dafür muss die Wertschöpfungskette zusammenhalten und in eine Richtung ziehen. Gemeinsam mit den Softwarehäusern des Handwerks, der Industrie und dem Großhandel haben wir uns vorgenommen, moderne Schnittstellen zur durchgängigen Datenkommunikation in der SHK-Branche und darüber hinaus zu etablieren. In einem nächsten Schritt bereiten wir die Ablösung des Stammdatenformates Datanorm durch ein modernes, leistungsfähigeres XML-Format vor.“

Produktdatenportal Open Datapool wächst

Eine bedeutende Position auf dem Digital-Kongress nahm das Produktdatenportal Open Datapool ein, das sich stetig weiter entwickelt, um wichtige Plandaten in der Haus- und Gebäudetechnik bereit zu stellen. Mittlerweile lassen sich 1,2 Millionen Artikelstammdaten abrufen. Insgesamt können Daten von fast 400 Lieferanten genutzt werden. SHK-Handwerksunternehmer, Planer und Architekten können kostenfrei unter open-datapool.de gegenwärtig vor allem Badplandaten und VDI 3805-Daten (zum Austausch von Produktdaten in der Technischen Gebäudeausrüstung) herunterladen.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Qualitätsgeprüfte Daten nach aktuellen Standards der SHK-Branche
  • Zeitersparnis bei der Suche nach Produktinformationen
  • Bündelung von zwei- und dreistufigen Herstellerdaten auf einer Plattform
  • Jederzeit aktuelle Daten
  • Einfache Recherche.

Digitalisierung aus verschiedensten Blickwinkeln

Eine Reihe von Fachvorträgen brachte auf dem Kongress eine Fülle von Hintergrundinfos. Beispielsweise beleuchtete Prof. Henning Vöpel den Übergang von der Industrialisierung hin zu einer Datenwirtschaft, die bekannte und vertraute Zusammenhänge in starkem Maß verändern wird. Walter Pirk berichtete über Auswertungen von 50 SHK-Betrieben, die an einem Digital-Check teilgenommen haben. Und Andreas Cloer zeigte mit vielen Beispielen, wie er die Digitalisierung in seinem Arnsberger SHK-Unternehmen vorangebracht hat. Mit BIM (Building Information Modeling) setzten sich gleich mehrere Experten in ihren Fachvorträgen auseinander. Dabei wurde deutlich, dass die gesamte Bauwirtschaft in der Digitalisierung erst am Anfang steht. Die zukünftigen Aufgaben sind allerdings bereits skizziert: BIM ist ein wichtiges Werkzeug, das zunächst für die Planungsphase genutzt werden kann, in Zukunft jedoch den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes dokumentieren soll.

Nachstehend finden Sie die Einladung mit Programmübersicht sowie die Vorträge zum Download: