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18. Deutscher Klempnertag

Internationales Fachsymposium "Blechverarbeitung an Dächern und Fassaden"

Zum alle zwei Jahre stattfindenden Treff kamen diesmal 260 Teilnehmer ins Würzburger Congress Centrum.

Bufa-Leiter Ulrich Leib (links) sowie ZVSHK-Referent Christian Winsel erläuterten die neuen Klempnerfachregeln.

Eine Infobörse, in der sich Hersteller, Handel, Softwareanbieter und Verlage präsentieren, rundete den Klempnertag ab.

Pausen im Programm: Sie wurden zum Diskutieren, Kennenlernen neuer Produkte sowie zum Erfahrungsaustausch genutzt. Fotos: IKZ-Haustechnik / SBZ

Gute Spenglerarbeit will gelernt sein

Beispiele für herausragende Leistungen – im Guten wie im Schlechten – brachten viele Denkanstöße auf dem Metaller-Treff, den der ZVSHK am 16. und 17. März 2016 veranstaltete.

Klempner, Spengler, Blechner oder Flaschner – so regional unterschiedlich werden die Fachhandwerker genannt, die Metallbekleidungen an Dach und Fassade fertigen. Ihr Branchentreff ist der Klempnertag, den der ZVSHK alle zwei Jahre veranstaltet. Das Programm bot auch diesmal eine ausgewogene Mischung von Theorie und Praxis. Für die Theorie wurde es nach sieben Jahren höchste Zeit, denn so lange gab es keine Novellierung der Klempnerfachregeln. Ulrich Leib, Bundesfachgruppenleiter Klempnertechnik, sowie Christian Winsel, Referent für Klempnertechnik im ZVSHK, arbeiteten anhand etlicher Illustrationen das an Neuem heraus, was für beste Facharbeit gut und wichtig ist. Auch ließ sich weitestgehend eine Harmonisierung mit den Fachregeln der Dachdecker erzielen.

Ein Muss für die Betriebe: Die Neuauflage der Klempnerfachregeln ist jetzt als Ringbuch einschließlich CD-ROM im Onlineshop von www.zvshk.de unter der Bestell-Nr. T01/3 zum Mitgliederpreis von netto 175 Euro (plus Nebenkosten) erhältlich. Nicht-Mitglieder zahlen netto 298 Euro.  

Mangelndes Wissen – schlechte Arbeit

Was durch mangelndes Fachwissen schief gehen kann, kam ebenso zur Sprache. Prof. Johann Spiessberger zeigte bauphysikalische Stolperfallen und Schadensfälle, die allein dadurch im Unterdach auftreten können, weil die Wirkung feuchtevariabler Dampfbremsen falsch eingeschätzt wird.

Auch bei der Aufsparrendämmmung können viele Schrauben für eine Minderung der Dämmleistung sorgen, wie Klaus Richter anhand von Zeichnungen und Wärmebilddarstellungen demonstrierte.

Mit Fotos über krasse Fehlleistungen am Bau versorgte Klempnermeister Bernd Kramer die Zuschauer. Der Sachverständige führte viele unsachgemäße Ausführungen darauf zurück, dass in einigen Fällen weder Unternehmer noch Handwerker über das nötige Know-how für die Klempnerarbeit verfügten. Um so wichtiger, so sein Fazit, seien die Anstrengungen, dass qualifizierte Fachleute auf den Bau kommen – ein langer Prozess, der mit der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs eng verbunden ist.

Initiative für den Nachwuchs  

Die Berufsorganisation hat dafür gesorgt, dass im Laufe des Jahres 2016 eine bundesweit einheitliche Initiative zur Nachwuchswerbung anläuft. Den Klempnern in Würzburg stellte Birgit Jünger, Referatsleiterin für Marketing im ZVSHK, bereits vor, in welcher Form dabei für ihr Gewerk geworben werden kann. „Zeit zu starten“ lautet das Motto der Initiative, die sich schon an Schüler der achten bis zehnten Klasse wendet, für die ein Berufspraktikum ansteht. Der Grund für diese Strategie: Schüler starten zu einem hohen Prozentsatz eine Ausbildung in jenem Betrieb, in dem sie zuvor ein gutes Praktikum absolviert haben.

Drei wichtige Komponenten gibt es bei der neuen Werbung: Flyer, Präsentation und Kurzfilm. Sie zielen auf Typisches im Klempnerhandwerk ab. Es wird anhand eines Tagesablaufs gezeigt, was die Aufgaben des Lehrlings sind und wie er von seinem Gesellen unterstützt wird. Die Infos sprechen Jugendliche dabei auf Augenhöhe an und geben authentische Einblicke in die Ausbildung. Dieses Infopaket erhalten Innungsbetriebe im Laufe dieses Jahres vom jeweiligen Landesverband. Doch zunächst wird die Initiative in den Regionen z.B. auf einer Landesverbands- oder Obermeistertagung vorgestellt.

Aktuelles in Kürze

  • Noch im Laufe dieses Jahres soll ein Merkblatt für Metallanschlüsse fertig werden, damit Spengler, Stuckateure und Maler noch besser zusammenarbeiten können.
  • Die Sicherheit auf der Baustelle wird zukünftig durch die neue Arbeitsstättenverordnung geregelt.
  • Ein Spenglerbetrieb, der Dachdeckerarbeiten ausführt, hat nicht automatisch Geld an die Sozialkassen der Dachdecker zu zahlen. Über wichtige Zusammenhänge klärt der jeweilige Landesverband auf.
  • Beste Klempnerarbeit zeigte Berthold Zürn mit der Neudeckung der Kirche in Hittisau/Allgäu. Das neue Kupferkleid auf dem Zwiebelturm wurde als Welsche Haube originalgetrau in französicher Deckung wiederhergestellt – Bilder, die in der Öffentlichkeit Werbung für die Leistung des Spenglerbetriebes und das anspruchsvolle Berufsbild machen können.

Exklusiv für die Teilnehmer des 18. Deutschen Klempnertages in Würzburg stehen sämtliche Vorträge der beiden Veranstaltungstage zum Download bereit. Die Teilnehmer wurden darüber per Mail persönlich informiert.